Modellschule Lesen

„Lesen als Treibstoff für Bildung“ – unter diesem Motto versuchte die Stiftung Lesen gemeinsam mit der IGS Hechtsheim das Lesen auf eine besondere Art zu fördern:

  • Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern Spaß und Freude am Lesen zu vermitteln, denn nur wer gerne liest, liest auch gut!
  • Dabei steht vor allem der fächerübergreifende Ansatz im Mittelpunkt; denn gelesen wird nicht nur im Deutschunterricht, sondern tatsächlich in allen Fächern.

Leseförderung ist die Aufgabe aller Fächer, nicht nur des Deutschunterrichts. Dieser Erkenntnis wollen wir als Modellschule Lesen der Stiftung Lesen in verstärktem Maße Rechnung tragen. Eine umfassende und systematische Leseförderung ist deshalb ein wichtiges Ziel unserer Schule. Wer Texte lesend erschließen kann, besitzt die zentrale Fähigkeit zum Erwerb von Bildung, aber auch die Grundlage für den Spaß am Lesen.
Unser gesamtes Kollegium ist eingebunden in die Erweiterung der Lesekompetenz unserer Schülerinnen und Schüler. Dazu haben wir gemeinsam ein Raster erstellt, das zeigt, wie sich einzelne Fächer in den Leseförderprozess einbringen möchten.

ZEITUNGEN BAUEN BRÜCKEN
Die Schülerinnen und Schüler wurden von einer Referentin der Stiftung Lesen in einem speziellen Vorleseseminar auf die Arbeit mit Seniorinnen und Senioren vorbereitet. Kleine Schülergruppen besuchen nun regelmäßig die Seniorinnen und Senioren, lesen vor und erzählen. In der Einrichtung gibt es eine Lesebox mit Büchern, mit denen die Schülerinnen und Schüler vorher arbeiten können und zu denen sie sich Themenboxen anlegen können. In einer Themenbox können zum Beispiel selbst gesammelte Muscheln und Steine vorhanden sein, die eine Geschichte vom Meer untermalen.
Das Vorleseseminar hat deutlich gemacht, dass es zwischen den Generationen viele gemeinsame Interessen gibt, sodass es bei den Begegnungen nicht an Gesprächsstoff mangeln wird. Von den Begegnungen profitieren Jung and Alt: Der Austausch der Generationen vermittelt nicht nur gute Erfahrungen, sondern macht auch richtig Spaß.
Die Lesescouts selbst zum Vorleseseminar:
Das Vorleseseminar war sehr lehrreich. Außerdem war die Gruppenarbeit lustig. Wir durften nämlich eine Zeitung für uns zusammenstellen: „Meine Zeitung“. Klar, dass da ein Artikel über das Rihanna-Konzert in Frankfurt dabei war! Andere Gruppen haben Zeitungen für Seniorinnen und Senioren gemacht: „Deine Zeitung“. Diese Gruppen haben sich überlegt, was für ältere Menschen interessant sein könnte. Beim Vorstellen der Zeitungen wurde klar, dass es gemeinsame Themen von Jung und Alt gibt. Das hätten wir vorher gar nicht gedacht.
Mit einem Gedicht haben wir das betonte Vorlesen geübt. Manche haben so super vorgelesen, dass man eine Gänsehaut bekam.
Als letztes haben wir uns in unseren Gruppen mit den Themenboxen beschäftigt, die die Referentin mitgebracht hatte. Zu jeder Themenbox gehören Bücher, Gegenstände, Fotos oder Bilder. Damit können wir das Vorlesen und Erzählen gestalten.
Benjamin, Desirée, Josi und Lisa

BOOK SLAM
Nachdem alle Slams vorgestellt worden waren, machten wir eine Pause. Es gab Gebäck und Tee, wie es sich für ein Literaturcafé gehört. Dann wurde es ernst. Die Sieger wurden verkündet.
Auf Platz 3 kamen Katharina und Madeleine, Platz 2 erhielt Romanus und auf den ersten Platz schaffte es Franziska. Für mich gab es dann auch noch eine große Überraschung. Ich erhielt einen Sonderpreis für meine Arbeit an den Kurzfilmen. Herr Hafner will für mich eine Führung durch das ZDF organisieren mit der Möglichkeit, das Entstehen einer Nachrichtensendung zu erleben.
Das war ein toller Tag! Tom (7c)

Am 24.11 2011 hatte die 7c zu ihrem Book Slam eingeladen. Als Jury kamen Herr Hafner von Mainz 05, Frau Lewis aus dem Bibliotheksteam und Herr Stricker von der Stiftung Lesen. Dann ging es los. Es wurde geslammt! Nach jedem Vortrag durften von der Jury und aus dem Publikum Fragen gestellt werden, zum Vortrag oder zum Buch.
Nach den 9 vorgestellten Slams gab es eine Pause, wir verzehrten Tee und Kekse, während die Jury sich zur Beratung zurückzog. Nach etwa 10 Minuten war es dann so weit. Herr Hafner verkündete, wer gewonnen hatte. Er machte es ganz schön spannend. Den ersten Platz erreichte Franziska mit ihrer Vorstellung von „Zur Ehe gezwungen“, Romanus kam auf den zweiten Platz mit seinem Film zu „Gregs Tagebuch 2“ und Madeleine und ich landeten auf Platz 3 mit „Die Wahrheit über Alice“.

Dann gab es noch einen Sonderpreis für Tom, der so toll bei den Videopräsentationen geholfen hatte. Er darf sich auf eine Führung durch ein ZDF-Studio freuen. Zum Schluss wurden dann noch die Preise verteilt. Für die beiden ersten Gewinner gab es Büchergutscheine und für Platz 3 und den Sonderpreis Schokolade.
Wir alle hatte sehr viel Spaß. Das sollten wir wiederholen! Katharina (7c

LESEFEST
Der Kinderbuchautor „Thilo“ war am letzten Freitag zu Gast an unserer Schule. Im Rahmen der Modellschule für Lesen soll „Thilo“ in den nächsten Jahren als Pate noch einige Leseprojekte begleiten. In drei Lesungen stellte „Thilo“ den Schülerinnen und Schülern der 5., 6. und 7. Klassen drei seiner Bücher vor. An diesem Tag drehte sich alles um das Thema „Lesen“. Neben der Lesung gab es ein Lese-Quiz, einen Vorlesemarathon, Spielstationen mit Büchern und einen Plakatwettbewerb mit Motiven aus „Thilos“ Büchern.

WORKSHOP FÜR ELTERN
Wir als Lesemodellschule sind uns durchaus bewusst, dass die Schule nicht die alleinige Verantwortung für die Entwicklung der Lesekompetenz und den Spaß am Lesen übernehmen kann. Der Umgang mit Büchern und Zeitschriften, aber auch mit den Medien insgesamt, ist stark geprägt vom elterlichen Vorbild. Die wirkungsvollste Leseförderung vonseiten der Eltern findet im Kleinkind- und Vorschulalter statt, aber auch später hat die familiäre Umgebung noch erhebliche Einflüsse.
Wie kann man Eltern fürs Lesen begeistern, so dass sie ihre Begeisterung an die Kinder weitergeben? Wir veranstalteten in Kooperation mit der Stiftung Lesen am 10. März 2011 einen Workshop für Eltern zum Thema Leseförderung, der auch die Nichtleser unter den Erwachsenen zum Lesen verführen sollte


LESEN MACHT SCHULE
Unser erstes Projekt zu dieser Reihe findet vom 24. bis 27.  Januar unter dem Motto „Lesen macht Schule“ statt. An diesen Tagen stellen die Fächer Mathematik und Darstellendes Spiel die Leseförderung in den Mittelpunkt.
Für unsere benachbarte Grundschule haben wir eine Art Lesepatenschaft übernommen. Bereits zu den Tagen des Lesens im November 2010 waren Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss-Grundschule in unserem Literaturcafé zu Gast. Am 24. und 27. Januar werden Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtfaches Darstellendes Spiel für Grundschulklassen spielen und lesen und die jüngeren Schüler durch Mitmachaktionen für das Interesse an Texten motivieren.

Das Fach Mathematik veranstaltet am 25. und 26. Januar die Mathetage. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten an diesen beiden Tagen an Stationen. Sie machen Versuche, bei denen sie Aufgabenstellungen bewältigen müssen, die z. T. mit erheblicher Textarbeit verbunden sind, wie z.B.  bei der Station „Zufall“, an der Versuche mit Luftballons durchgeführt werden.

Dieses Projekt im Januar ist der Start in ein vielfältig gestaltetes Lesejahr an der IGS Mainz-Hechtsheim, das durch die Leseförderung in allen Fächern geprägt ist.

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